Phuket

Phuket ist mit 543 km² die größte Insel Thailands. Die Insel am Rande der Andamanensee im Indischen Ozean geriet am 26.12.2004 ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit: durch den verheerenden Tsunami. Der Tourismusbranche, die seit den 80er Jahren eine Menge Geld auf die Insel brachte, tat dies kaum einen Abbruch. In der Saison 2006/07 erlebte sie mit 4,7 Mio. Besuchern einen absoluten Boom. Vergnügungswillige finden hier genauso ihren Platz wie Ruhesuchende. Der malaiische Einfluss auf Phuket ist deutlich spürbar. Ein Drittel der Einwohner sind Moslems. Trotzdem dominieren buddhistische Thais und Chinesen das Bild.

Fahrt nach Phuket
Die Fahrt nach Phuket kostete 650 Baht p.P. und war ziemlich lang. Eine Stunde dauerte die Fahrt mit dem Minivan zum Pier, zwei Stunden die Überfahrt mit der Autofähre von Ko Samui nach Suratthani und über fünf Stunden die Busfahrt nach Phuket. Und als wäre die Fahrt nicht schon anstrengend genug gewesen, stürzten sich die Taxifahrer wie die Geier auf uns, als wir bei der Bus Station in Phuket Town ausstiegen. Wir haben noch nie zuvor so aufdringliche, unfreundliche und penetrante Taxifahrer erlebt, noch nicht mal in Ko Samui. Das war nicht mehr lustig.

Phuket Town
Am Ende nahmen wir uns ein Tuk Tuk, denn die Innenstadt, wo wir hin wollten, lag eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Der Fahrer setzte uns vor dem Old Town Hostel ab. Ein sehr nettes und günstiges Guesthouse mit Gemeinschafts-WC’s und -duschen mit Warmwasser, beliebt vor allem bei jungen Backpackern. 90% davon wären wohl Franzosen, meinte die nette Besitzerin, die uns immer viele gute Tipps gegeben hat. Wir nahmen ein einfaches, sauberes Zimmer mit Fan.

Am Abend besuchten wir unseren ersten Nachtmarkt. Naja, Nacht war es noch nicht wirklich. Der Markt beginnt meist gegen 18 Uhr und ist von Einheimischen für Einheimische. Eine Menge Obst, Gemüse, Leckereien, Fisch und die verschiedensten Gerichte werden dort angeboten. Die Leckereien mussten wir ja mal probieren – sie waren seeehr süß und klebrig. Manch verwunderte und skeptische Blicke der Einheimischen trafen uns, doch daran gewöhnten wir uns schnell.

Am nächsten Morgen, es war ein Tag vor meinem Geburtstag, machten wir uns auf den Weg an einen Strand. Ich wusste gar nicht, wo es hin ging, denn Lukas kümmerte sich um Fahrt und unsere nächste Unterkunft. Ich ließ mich überraschen. Und das war ich dann auch.

Ban Karon
Bald kamen wir mit dem Songthaew in Karon an. Noch ein wenig herumgefahren, hielt unser Tuk Tuk vor dem Hotel Ban Karon Hill. Das Zimmer war der Wahnsinn! Alles total schön eingerichtet, sehr nobel, mit AC (Klimaanlage), TV (mit immerhin einem deutschen Sender), Kühlschrank und der Ausblick auf dem Balkon erst! Wir wohnten auf einem Hügel, auf dem man die gesamte Bucht von Karon überblicken konnte. Unseren Ausblick haben wir später als Postkarte gesehen! Jeden Tag kam eine Putzkraft, machte sauber und unser Bett und brachte neue Handtücher – und das jeden Tag.

Gleich nach unserer Ankunft gingen wir hinunter an den Strand. Nur hatten wir dort am Rand der Bucht keinen Sand- sondern einen Felsstrand, auf dem sich eine Menge Krebse tummelten. Einsam, aber nicht sehr gemütlich. Ein paar Meter über uns befand sich aber ein Pool, den wir ganz für uns allein hatten.

Drei Übernachtungen hat Lukas mir geschenkt und so wie es dort aussah, dachte ich, wäre es total teuer. Und wir wollten nach den drei Tagen eigentlich weiter. Bis er mir irgendwann gestanden hat, dass das Zimmer nur sensationelle 700 Baht (nicht ganz 14 Euro) kostet. Erst dachte ich, er wolle mich veräppeln! So was kostet eigentlich gut das Doppelte. Aber dort ist gerade Off-Season und der Preis ein besonderes Angebot, weil dort fast keine Zimmer belegt waren. Und weil es uns so gut gefiel, haben wir glatt noch um drei Nächte verlängert 🙂

Happy birthday
Dann hat Lukas mich abends (angeblich wollten wir “nur” essen fahren) ins Phuket FantaSea in Kamala eingeladen. Ein kultureller Themen- und Vergnügungspark, eine Mischung aus Las Vegas und Disneyland, die größte und sehr berühmte Attraktion auf Phuket.

Das „Festival-Village“ im Park bietet von einfachsten Jahrmarktsvergnügungen nach thailändischem Gusto über kleine Shows und musikalische Unterhaltung bis hin zu Elefantenreiten und -füttern alles zur Einstimmung der Besucher auf die abendliche Show.

Wir sind dann nach etwas herumschlendern auch wirklich noch essen gegangen, aber wie!

Das Goldene Kinnaree Bufett-Restaurant im FantaSea ist das größte der Welt (4.000 Sitzplätze!), sehr orientalisch und festlich, mehrere internationale und thailändische Buffets, zubereitet von den besten Köchen Thailands. Wir wurden von drei Bediensteten, die orientalisch gekleidet waren, zu unserem Plätzen geleitet, die Stühle wurden uns heran geschoben und nun standen sie um unseren Tisch und erwarteten unsere Getränke-Bestellung. Anschließend hieß es: All you can eat! Alles war sehr köstlich, wir haben es uns echt schmecken lassen. Ich habe ganze vier Gänge geschafft, angefangen von diversen Salaten (es gab unter anderem Nudel- und Kartoffelsalat, hallelujah), über Reis mit Hühnchen und  Spaghetti Bolognese bis hin zu süßen Leckereien und Obst zum Nachtisch. Man wusste gar nicht, wo man anfangen sollte, so viel gab es. Nach dem dritten Gang waren wir schon gut gesättigt, ich schaffte nicht mehr so viel von meinem Teller. Da sagte ich mit entschuldigendem Blick zur Bedienung, die nach jedem Gang die Teller abräumte: „Sorry, it was too much“ und schon im nächsten Atemzug zu Lukas: „Woll’n wir noch mal los?“ Da ging doch noch was :­-D

Die Show
Danach fand eine große Show im großen Theatergebäude „Palace of the Elephants“ statt. Leider durfte man dort keine Fotos machen, man musste Kamera und Handy vorher abgeben.

Der Zuschauerraum bietet Sitzplätze für 3.000 Personen. Es war einfach der Wahnsinn!

„Phantasie eines Königreichs“ ist eine Supershow im Las Vegas Stil, die Thai-Kultur mit magischen Illusionen, 4-dimensionalen Effekten, Luftballets, Akrobatik, Pyrotechnik, Specialeffects, Elefantenaufführungen und Kunststücken kombiniert.

Dieser Ausschnitt aus einem Flyer beschreibt die Show schon ziemlich gut. Zwischendurch waren bis zu 100 Akteure gleichzeitig auf der Bühne! 30 Elefanten, Hühnern, Ziegen, Tauben, Wasserbüffeln und ein Tiger wirkten ebenfalls mit. Es war eine Mischung aus Illusionstheater, Zirkus und Musical, mit Gesang, Tanz, Akrobatik, Stunts und Schauspiel. Besonders die Tänze waren s-u-p-e-r. Man sah auch traditionelle Tänze, die verschiedenen Stämme und Kulturen in Thailand und die Geschichte des Landes. Auch das Thaiboxen durfte nicht fehlen, umgesetzt in einer großen Kampfszene mit super Effekten.

Alles kann man gar nicht beschreiben, so was muss man gesehen haben. Meinen 21. Geburtstag werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen 🙂

Am nächsten Tag fuhren wir ins Dorf, um Wäsche zu waschen, einzukaufen und zum Minigolfen im Dino Park (siehe Bilder).

Nach 6 wunderschönen und entspannten Tagen in Ban Karon Hill fuhren wir wieder an die Ostküste. An den Stränden an der Westküste war das Baden wegen der hohen Wellen verboten. Was zwar von weiter weg schön aussah (die Brandung, die Wellen), war wegen den starken Unterströmungen sehr gefährlich. Und weil wir das Schwimmen vermissten und endlich Schnorcheln gehen wollten, machten wir uns am Donnerstag auf den Weg nach Chalong an die Ostküste.

Chalong
In Chalong angekommen, checkten wir nach einigem Suchen und Zimmer angucken (dort war nämlich nicht wirklich viel los) im Jasmine House direkt am Pier ein. Das Zimmer mit AC und Warmwasser, TV und Kühlschrank kostete stolze 800 Baht, doch nachdem wir zuvor in einem dunklen Loch von Zimmer mit Kakerlaken und nix mit Moskitonetzen waren, nahmen wir es mit Begeisterung. Das Zimmer zuvor in Ban Karon Hill war ein wenig schöner, aber auch hier wurde täglich sauber gemacht, wenn man das Schild „Please make up my room“ raus hing. Sogar die Bettwäsche wurde täglich gewechselt und neue Handtücher gab es auch jeden Tag. Da störte auch Freund Gecko in unserem Zimmer nicht. An die haben wir uns mittlerweile total gewöhnt. Es hat mich ungemein beruhigt, dass sie immer nur an den Wänden und Decken entlang laufen und sich nicht einfallen lassen, nachts zu uns ins Bett zu krabbeln 🙂

Am nächsten Tag buchten wir einen Tagesausflug zum Schnorcheln nach Coral Island für 1000 Baht pro Person (knapp 20 Euro). Darin enthalten waren die Überfahrten, die Schnorchelausrüstung, Lifejacket und Lunch. Am nächsten Morgen um neun ging es los.

Entspannung muss auch mal sein
Zwischen den Tagen, an denen wir nicht geschnorchelt sind, haben wir uns entspannt und unsere sonnenverwöhnte Haut geschont. Abends haben wir in einer German Bakery super leckere Hawaii Pizza gegessen. Der konnten wir echt nicht widerstehen.

Wieder Phuket Town
Am Dienstag fuhren wir zurück nach Phuket Town und checkten wieder im Old Town Hostel ein, wo es uns schon zuvor so gut gefallen hatte und wir ein Zimmer für entspannte 300 Baht bekamen.

Kino, Shopping und Eis essen
Am nächsten Nachmittag fuhren wir in ein großes Einkaufszentrum („Central Festival“) außerhalb der Stadt, mit über 150 Läden (mein Gott, da gab es Schuhe für 220 Baht!), einem Kino, einem Kaufhaus, vielen Restaurants und einem Supermarkt. Erst waren wir sehr gut essen, dann haben wir uns im Kino Wall-e auf Englisch mit thailändischen Untertiteln angeschaut, der bei uns Ende September startet. Sehr lustig und absolut zu empfehlen! 🙂 In diesem Kino konnte man neben den normalen Sitzplätzen ein Sofa buchen, das hat uns nur 300 Baht (3 Euro für jeden) gekostet und war super gemütlich! Am Anfang waren wir noch allein im ganzen Kinosaal, kurz vorher kamen dann noch 6, 7 Leute dazu. Bevor der film anfing, erschien eine Textzeile, die war ungefähr so: „Wir bitten für einen Moment  um ihre Aufmerksamkeit für unsere Majestät“ oder so. Dann mussten wir alle aufstehen und es wurde ein kleiner film über den König mit bewegender Musik (ja, die Stimmung hat mich ein wenig angesteckt) gezeigt und alle standen ganz still. Danach konnte man sich setzen und der Film begann. Wir waren etwas verwundert, weil wir so etwas nicht im Kino erwartet hätten.

Danach haben wir uns noch ein Eis und eine heiße Schokolade (im Kino war es sehr kühl) gegönnt und sind noch mal in den Supermarkt gegangen. Der war echt sehr groß und wir haben viele schöne und auch bekannte Sachen gesehen. Zum Beispiel Haribo oder mein geliebtes Elvital-Shampoo, bei dessen Anblick ich vor Freude einen kleinen Luftsprung gemacht habe. Oder Tortenbackmischungen von Dr. Oetker –  deutscher Marmorkuchen mit Schokoglasur inmitten seiner englischen Kollegen. Ist immer wieder lustig, deutsches zu lesen, wo man es gar nicht erwartet.

Das Straßenfest
Als wir gegen zehn Uhr mit unserem Einkauf wieder am Hostel ankamen, befanden wir uns mitten in einem kleinen Straßenfest. Also schnell die Sachen abgestellt und rein ins Getümmel.

Eine Leinwand war aufgebaut, über der Filme liefen, eine große Gruppe von Schülerinnen tanzte zu lustiger Musik immer im Kreis herum, zu dem sich auch bald andere Einheimische gesellten. Ein Stück weiter befand sich eine Bühne, auf dem Tänze in bunten Kostümen vorgeführt und gesungen wurde. Uns kam der Gedanke, dass vielleicht an diesem Tag ein Feiertag war oder der König oder ein Verwandter Geburtstag hatte. Das wussten wir leider nicht, es war trotzdem spaßig, dem bunten und lauten Treiben zuzusehen.

Phuket Aquarium
Am Freitag fuhren wir zum Phuket Aquarium, südlich von Phuket Town. Es war ganz nett, viele erstaunliche Fische aus internationalen Gewässern, der Schwerpunkt lag auf die einheimische Unterwasserwelt der Andamanensee. Einige kannten wir schon live, andere wollten wir lieber nicht kennen lernen 😉 Aber wenn man mit vielen Fischen schon geschwommen ist und das Tropen-Aquarium in Hagenbeck als Vergleich hat, haut einen das dort nicht gerade um. Die „Deko“ in den Becken war zu 90 % wirklich nur Dekoration, nix mit echten Wasserpflanzen und so. Die Fische haben uns oft Leid getan. Die hatten es da nicht so schön. Und in Wirklichkeit im leuchtenden Meerwasser sehen sie noch viel schöner aus als in solch einem Becken unter Kunstlicht. Dennoch hat es uns gefallen und wir waren etwas traurig, dass der Rundgang schon zu Ende war.

Wie geht’s weiter?
Im Moment bleiben wir noch ein wenig in Phuket Town und haben ein paar entspannte Tage. Anfang nächster Woche fahren wir auf zwei kleine Nachbarinseln – Ko Yao Yai und Ko Yao Noi. Dort ist nicht viel los mit Tourismus. Wir werden uns vorher unsere eigene Schnorchelausrüstung besorgen, uns dort einen Roller mieten und die Inseln nach schönen Stränden absuchen. Da werden wir Schnorcheln, Schwimmen und die Einsamkeit genießen 🙂

Ihr werdet von uns hören!