Coral Island

Schnorcheln auf Coral Island

Auf Coral Island angekommen, entfernten wir uns nach kurzer  Begrüßung und Einweisung von der Gruppe und wanderten etwa 15 Minuten über einem Trampelpfad zur Nachbarbucht, dem Banana Beach. Dort sollte man besonders gut mit den Fischen schwimmen können, hatten wir gelesen.

Der Weg dorthin war buchstäblich über Stock und Stein und kam uns recht lang vor. Ein Hund von den Anwohnern führte uns, er lief immer vor uns her und wartete auf uns. Einmal schoss eine Riesenechse vor uns vorbei den Abhang hinunter, mit einem Körper so dick wie zwei Oberarme und einen Schwanz wie der einer Schlange. Und zweimal sahen wir eine handtellergroße Spinne. Aber der Weg lohnte sich. Dort angekommen, waren wir begeistert. Es war nicht so voll wie am vorigen Strand, wo allerlei angeboten wurde: Paragliding, Unterwasser-Walk, Tauchen. Dementsprechend voll und laut war es dort auch.

Als wir eine ruhige Stelle gefunden und unseren Schnorchel und Maske angelegt hatten, konnte es losgehen.

Was für ein Erlebnis!
Zu Beginn waren die Korallen noch nicht so farbenfroh. Der Tsunami vom Dezember 2004 hatte sichtbare Spuren der Zerstörung hinterlassen. Schnell sahen wir die ersten kleinen bunten Fische, dann noch mehr und noch mehr. Es war einfach nur der Hammer, so was von unglaublich! So etwas kannte ich bisher nur aus Filmen! Die verschiedensten Fische mit den unterschiedlichsten Farben und Größen waren zu sehen, und jetzt auch ganze Wälder und bunte Berge aus Korallen, fleischfressende Muscheln, Seeigel und vieles mehr befand sich unter uns. Das war das wunderbarste, was ich je von der Natur zu sehen bekommen hatte. Ich musste unter Wasser lachen (ja, das geht), weil der Spaß, die Aufregung und die Begeisterung so groß waren. Selbst Lukas, der schon viel geschnorchelt ist und bereits einiges gesehen hat, war den Fischen noch nie so nah! Wir sind mitten unter ihnen geschwommen, durch ganze Schwärme hindurch, sie waren nur Zentimeter von uns entfernt, es war der Wahnsinn. Mein erstes Mal Schnorcheln hatte ich mir nicht so vorgestellt. Und ich hatte auch überhaupt keine Angst, nur einmal war mir ganz schön mulmig, als wir über ein Riff schwammen und es unter uns plötzlich so tief wurde, dass wir nicht mehr sahen, was unter uns ist.

Ansonsten konnten wir sehr gut bis auf den Grund sehen. Das Wasser war so was von glasklar, dazu der Sonnenschein, der durch das türkisblaue Wasser bis auf den Grund schien und alle Farben noch intensiver machte.

Wir waren soooo traurig, dass wir keine Unterwasserkamera hatten. Das wären viele, viele Traum-Bilder geworden! Wenigstens haben wir dafür Traumbilder von der Insel 🙂

Und das gleiche noch mal, bitte!
Es hatte uns am Ende so gut gefallen, dass wir am nächsten Tag diesen Trip gleich noch mal gebucht haben. Und auch diesmal waren wir wieder am Banana Beach und zum Lunch an dem Strand, an dem wir angekommen waren. Nach dem Essen nahmen wir weiches Weißbrot mit ins Wasser, das hatten wir zwei Tage zuvor nämlich bei anderen beobachtet, die damit die Fische gefüttert hatten. Und das wurde ein Spaß!

Wir haben immer Streifen vom Brot davon abgerissen und einer von uns hat es ins Wasser gehalten und sich gedreht und die Fische kamen alle angeschwommen und wollten an diesem Stück Brot nagen. Die größeren blieben auch ein wenig länger und schwammen nicht nach einem Haps wieder weg, die konnte man besonders gut anschauen. Die kleineren trauten sich nicht so lange und die ganz kleinen waren richtig keck. Wenn es am Ende des Brotstreifens nämlich nicht so voll war, kamen sie von unten oder der Seite blitzschnell angeschossen, aber richtig fix und rissen einmal am Brot und schon waren sie wieder weg. Wir haben uns aber dann immer so erschrocken, dass wir mit einem Schrei ganz schnell die Hand wegzogen und das Brot losließen. Dann trieb es an der Wasseroberfläche und schon waren wieder alle Fische auf einem Haufen und versuchten, etwas zu ergattern. Sie sahen so süß aus mit ihren kleinen runden Mäulchen, die Stück für Stück das Brot abknabberten.

Das war wirklich toll, so konnten wir die Fische, nur wenige Zentimeter von unseren Gesichtern entfernt, beobachten. Wenn wir schnell genug waren (Lukas) oder unsere Hand ganz langsam, vorsichtig und unauffällig näherten (das war meine Masche) konnten wir die Fische sogar anfassen, ich habe es manchmal sogar geschafft, sie zu streicheln, wenn sie ganz vertieft ins Essen waren. Das war ein Riesen-Spaß. Und ich habe ein neues Hobby 🙂